Digitalsteuer Österreich – Google erhöht die Preise
Google berechnet die Digitalsteuer einfach weiter
Österreich erhebt seit dem 1. Januar 2020 eine Digitalsteuer auf Onlinewerbeleistungen. Agenturen, die Onlinewerbeleistungen für Unternehmen durchführen, bei denen die Onlinewerbeleistung bei Nutzern in Österreich erbracht werden und auf Geräten mit einer inländischen iP-Adresse empfangen werden und sich in Ihrem Inhalt und Gestaltung nach (auch) an inländische Nutzer richtet, sind davon direkt betroffen.
Das Digitalsteuergesetzt 2020 definiert Onlinewerbeleistungen als “Werbeeinschaltungen auf einer digitalen Schnittstelle, insbesondere in Form von Bannerwerbung, Suchmaschinenwerbung und vergleichbaren Werbeleistungen”
Der Gesetzgeber hat auch festgelegt, wer der Steuerschuldner ist. “Steuerschuldner/in ist der/die Onlinewerbeleister/in, der/die Anspruch auf ein Entgelt für die Durchführung einer Onlinewerbeleistung hat.” Zu den steuerpflichtigen Onlinewerbeleister werden Unternehmen gezählt, die weltweit mindestens 750 Mio. EUR und davon im Inland mindestens 25 Millionen Umsatz gegen Entgelt erbringen.
Dieses Gesetz betrifft Agenturen, die Angebote von den weltweit agierenden Onlinewerbeleister wie Google für ihre Kunden ausführen. In der Praxis bleibt vieles aber noch unklar. Bekannt ist lediglich, dass Google aktuell höhere Beträge den Werbekunden berechnet, “da die Kosten für die Geschäftstätigkeit in Österreich aufgrund der Einführung der neuen Digital Service Tax um fünf Prozent gestiegen sind“. So heißt es in einer Mitteilung von Google an seine Werbekunden.
Werbeanzeigen, für die die Digitalsteuer Pflicht sind
Für Agenturen, deren erstellten Werbeanzeigen also auch in Österreich ausgespielt werden, stellt sich folgendes Problem:
Die Agenturen haben in der Regel Laufzeitverträge mit Ihren Kunden abgeschlossen. Darin sind Leistungen festgelegt und die einzusetzenden Mediabudgets definiert. Am Anfang oder am Ende eines Monats werden alle fälligen Gebühren in Rechnung gestellt und vom Kunden beglichen. Es werden tagesaktuell oder in anderen Intervallen Entscheidungen zur Optimierung der Kampagne getroffen. Der Einsatz der Mediabudgets wird neu festgelegt und es erfolgt eine manuelle Zuweisung für den folgenden Werbezeitraum. Die Kunden erwarten darüber hinaus eine transparente Aufschlüsselung der zur Verfügung gestellten Werbebudgets. Die Höhe der Digitalsteuer muss darüber hinaus auch festgestellt werden.
Die Agentur ist also darauf angewiesen, folgende Frage beantworten zu können:
- Setzen wir genau die Beträge ein, die für die Werbeschaltung zur Verfügung stehen?
- Welche Beträge genau, werden in welchen Regionen umgesetzt?
- Welche Beträge müssen in Kundenrechnungen ausgewiesen werden, damit eine Zuordnung zu den endgültigen Zahlungsempfängern möglich wird?
Welchen Vorteil hat die Agentur, die diese Beträge trennen kann?
Wenn die Agentur einen reinen Servicevertrag mit dem Werbekunden abschließt und die Mediakosten direkt im Werbekonto von Google mit dem Werbekunden abgerechnet wird, muss die Agentur zumindest erklären können, weshalb die von Google eingezogenen Beträge höher sind als die reinen Werbeumsätze.
Agenturen, die direkt bei Google oder anderen Onlinewerbeleister bezahlen und die Mediakosten mit dem Werbekunden abrechnen gehen folgendermaßen vor:
Der Kunde stellt der Agentur einen festgelegten Betrag zur Verfügung, der zum Erreichen der Werbeziele eingesetzt werden soll. Wesentlicher Bestandteil der Beziehung zwischen Agentur und Kunde sind die vereinbarten Budgets. In diesen sind die Vergütung der Agenturleistung und die für die Google Werbung bereitgestellten Beträge kalkuliert.
Ein Beispiel: Für die Kampagne eines Produkts soll in Grenznähe von Deutschland und Österreich in beiden Regionen jeweils 100€ in die Suchmaschinenwerbung auf Google investiert werden. Der CPC betrage in beiden Ländern genau 1,00€. Auf die Ausgaben in Österreich wird die Digitalsteuer fällig, berechnet auf die entstandenen Anzeigenkosten. Nun sieht das aktuelle Vorgehen vor, dass eben für die Werbung in Österreich im Nachhinein die Steuer berechnet und Google diesen Betrag dem Werbekunden in Rechnung stellt. Es entstehen also höhere Ausgaben, als vorgesehen und für den folgenden Zeitraum steht jetzt also weniger Geld zur Verfügung.
Die Agentur muss jetzt manuell in allen Kundenkonten die Budgets anpassen. Geplante und durchgeführte Maßnahmen zur Optimierung und Budgetzuweisungen müssen alle überprüft werden darauf, ob die Steuer (Anzeige in Österreich) oder ohne Steuer (Anzeige in Deutschland) berechnet wird.
Die Mitarbeiter, die diese Kampagne betreuen müssen also bereits in der Planung berücksichtigen, dass für das Werbegebiet Österreich lediglich 95,24€ zugewiesen werden sollten, denn auf den daraus erfolgten Werbeschaltung muss die Digitalsteuer noch hinzuaddiert werden. Für die Regionen in Deutschland können die vollen 100€ eingestellt werden.
Die verfügbaren Beträge werden also in unterschiedlicher Höhe für Optimierungen berücksichtigt und monatlich werden diese wieder neu angepasst. Auch müssen diese für die Rechnungslegung eindeutig dem entsprechenden Verwendungszweck zugeordnet werden.
Die Lösung:
Mit einer Marketingsoftware wie Adplorer können diese Anforderungen automatisch umgesetzt werden. Die integrierte Bid Management Software verwaltet Budgets und Ausgaben. Sie trennt exakt die einzelnen Posten der Kundenbudgets in Mediabudget, Servicegebühren und, wenn es notwendig ist, eben auch die Digitalsteuer. Damit ermöglicht sie den vereinbarten und sicheren Umgang mit Kundengeldern. Die genauen Beträge der Digitalsteuer werden ermittelt und ausgewiesen. Adplorer schlüsselt diese Beträge auf und macht diese für Reportings verfügbar.
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Florian Unger